Über uns
"Wohl in keinem anderen deutschen Land hat sich der Staat durch das Wirken eines Mannes so sehr um die Förderung der industriellen Wirtschaft verdient gemacht wie in Württemberg die Regierung durch Ferdinand Steinbeis, der aber dann 1880 seinen freihändlerischen Widerstand gegen die neue Schutzzollpolitik nicht aufgab und deswegen Amt und Land verließ".
Biografie
Ferdinand von Steinbeis wurde am 5. Mai 1807 als Sohn des Pfarres Johann Jakob Steinbeis und Auguste Charlotte Wilhelmine geb. Kerner geboren. Seine Mutter war die Schwester von Justinus Kerner, dem Weinsberger Arzt und Dichter und des Generals Karl Kerner.
1821
war er "Bergschüler" im Eisenwerk Wasseralfingen.
1822
schreibt Werksdirektor Faber du Faur über den Fünfzehnjährigen Steinbeis:
"...er habe es zu einer für sein Alter seltenen Bekanntschaft mit dem Hochofen- und Gießereibetrieb gebracht, seine theoretische Ausbildung jedoch sehr vernachlässigt, sodaß zu überlegen sei, ob man ihn nicht ganz der Handarbeit zuweisen wolle."
1823
wurde er zum Hüttenwerk Abtsgmünd versetzt wegen besserer theoretischer Ausbildung.
1825
war er als "Bergwerkskandidat an der Universität Tübingen. Im ersten Semester musste er die Fächer Griechisch und Latein nachholen. Danach legte er die 1. Und 2. Staatsprüfung für das Berg- und Hüttenfach ab.
1826
Bergkadett im Staatsdienst und weitere Studien in Tübingen 1827 Doktor der Philosophie ehrenhalber.
1827-1830
Hüttenschreiber bei der Königlichen Eisengießerei und Frischhütte in Ludwigsthal bei Tuttlingen.
1830
Tätigkeit als Oberhüttenamtsverwalter beim Fürsten Karl Egon zu Fürstenberg.
1833
Wurde er vom Fürsten beauftragt, die Maschinenfabrik Immendingen zu gründen, eine Getreidemühle zu bauen und die Brauerei zu vergrößern. Hochzeit mit Friederike Klumpp.
1838
Lehnt er den Ruf als Professor an die neugegründete Polytechnische Schule Stuttgart ab.
1841
lehnt er den Ruf an die Universität Tübingen ab, weil die württ. Regierung die Beibehaltung der Oberaufsicht über die fürstenbergischen Betriebe für unverträglich mit der Berufung erklärte.
1842-1848
Direktor der Neunkirchener Eisenwerke der Familie Stumm mit Dienstvertrag auf Lebenszeit. (Anstellung eines Werksarztes, Invalidenkasse, Werksküche, Beihilfen zum Erwerb von Baugrundstücken und Gärten).
1848
Königlich Württembergischer Regierungsrat als Leiter der Zentralstelle für Handel und Gewerbe. Mitbegründer des "Allgemeinen Deutschen Vereins zum Schutze der vaterländischen Arbeit" in Frankfurt/Main.
1849
Steinbeis führte einen Zweifrontenkrieg gegen die Liberalen und eine schrankenlose Gewerbefreiheit und gegen die alte Zunftordnung für eine gründlichere Ausbildung und verschärfte Meisterprüfung. Pariser Industrieausstellung Begründung des Landesgewerbemuseums in Stuttgart.
1851
Erste Weltausstellung in London Teilnahme als "Kingdom of Württemberg"
"Der mächtigste Hebel im Gebiete des Handels und der Industrie ist die Konkurrenz."
1855
wurde er Vorsitzender der königlichen Kommission für die gewerblichen Fortbildungsschulen. Es ging um Fragen der Zuständigkeit für die Berufsbildung, Kultusministerium oder Innenministerium; Schulpflicht oder Freiwilligkeit, Lehrgeld oder nicht.
1856
Leiter der Zentralstelle für Gewerbe und Handel also Personalunion für Gesamtleitung und Berufsbildung. Gründung von Fachschulen: Weberei in Reutlingen, Laichingen, Heidenheim Holzbildnerei in Rottenburg Gemmenschnitzerei in Geislingen und Rottweil Ziselierschulen in Gmünd und Heilbronn.
1861
Abteilung für Mädchen an der Stuttgarter Landesgewerbeschule.
1862-1868
Abgeordneter im württ. Landtag für den Wahlkreis Blaubeuren.
1871
Am 18.7. Eröffnung der "Schwäbischen Industrieausstellung in Ulm".
1872
erhielt er die Ehrenbürgerschaft der Stadt Ulm.
1876
Tod der Ehefrau.
1880
am 73. Geburtstag Pensionsgesuch an den König, Übersiedlung zur jüngsten Tochter nach Leipzig.
1893
gestorben am 7. Februar in Leipzig, bestattet in einem Ehrengrab auf dem alten Friedhof in Ulm.
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